Nachhaltigkeit als Zukunftssicherung

Einblicke in die KEFF+ Beratung mit Manfred Müller

Von Timon Dürr | 26.09.2025


Die wirtschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit ist längst kein abstraktes Zukunftsthema mehr. Sie ist Realität – und sie beginnt oft im Kleinen. In der aktuellen Folge des Podcasts Zukunftsgefährten – der Podcast für Zukunftsmacher spricht Wirtschaftspsychologe Timon Dürr mit Manfred Müller, Moderator des Förderprojekts KEFF+ (Kompetenzstelle Energieeffizienz) in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.



Das Gespräch findet in Tuttlingen statt, einem Zentrum mittelständischer Industrie in Baden-Württemberg. Müller ist Teil der Klimaschutz- und Energieagentur SBH und berät Unternehmen in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen. Sein Ziel: Ressourceneffizienz sichtbar machen und konkrete Impulse setzen.

KEFF+ – niederschwellige Beratung mit Wirkung


KEFF+ ist ein Förderprojekt der Landesregierung Baden-Württemberg. Es bietet Unternehmen eine kostenlose Initialberatung zur Energie- und Materialeffizienz. Die Besonderheit: Die Beratung ist wettbewerbsneutral, unverbindlich und ohne bürokratische Hürden. Ein Anruf oder eine E-Mail genügt, um einen Termin zu vereinbaren.

Müller und sein Team – bestehend aus Energie- und Materialeffizienzexperten – besuchen Unternehmen vor Ort. Sie analysieren Prozesse, identifizieren Einsparpotenziale und geben Empfehlungen zu Förderprogrammen. Dabei geht es nicht nur um technische Umrüstungen, sondern auch um organisatorische Abläufe, die mit einfachen Mitteln optimiert werden können.


Ressourceneffizienz als strategischer Hebel


Im Podcast wird deutlich: Ressourceneffizienz ist mehr als ein ökologisches Anliegen. Sie ist ein wirtschaftlicher Faktor. Müller berichtet von typischen Beratungsinhalten – von Druckluftsystemen über Beleuchtung bis hin zu Lastspitzen im Stromverbrauch. Oft lassen sich durch einfache Maßnahmen mehrere Tausend Euro jährlich einsparen.

Besonders spannend sind die Beispiele aus der Praxis. Unternehmen, die ihre Kühl-Schmierstoffe aufbereiten statt entsorgen, oder die Abwärme ihrer Kompressoren zur Warmwasserbereitung nutzen, zeigen, wie konkrete Nachhaltigkeit aussehen kann. KEFF+ dokumentiert solche Maßnahmen mit einem eigenen Label und veröffentlicht Best-Practice-Beispiele zur Inspiration für andere Betriebe.

Herausforderungen für KMU


Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen bei KEFF+ im Fokus. Laut Müller fehlt es dort häufig an Zeit, Personal oder Know-how, um sich mit Nachhaltigkeit systematisch auseinanderzusetzen. Die Beratung soll genau hier ansetzen – als Impulsgeber und Wegweiser.

Ein weiteres Hindernis: Die Komplexität der regulatorischen Anforderungen. Nachhaltigkeitsberichte, EU-Verordnungen und Berichtspflichten wirken abschreckend. Müller plädiert für mehr Sichtbarkeit und niedrigschwellige Einstiege. Denn ohne Daten, so seine Erfahrung, lässt sich kaum sinnvoll optimieren.


Green Tech als Zukunftsbranche


Ein zentrales Thema der Folge ist die Rolle von Green Tech in der regionalen Wirtschaft. Müller nennt beeindruckende Zahlen: Rund 200.000 Beschäftigte arbeiten in Baden-Württemberg im Bereich umweltfreundlicher Technologien. Die jährliche Wachstumsrate liegt bei 5,8 Prozent.

Für Unternehmen bietet Green Tech nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch neue Geschäftsfelder. Müller sieht insbesondere bei Automobilzulieferern Potenzial, sich in Richtung Wasserstofftechnologie oder Recycling zu diversifizieren. KEFF+ unterstützt auch hier – etwa durch Hinweise auf passende Förderprogramme oder Forschungsprojekte.

Fördermittel und Umsetzung


Die Podcastfolge beleuchtet auch die Förderlandschaft. Besonders das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) bietet Programme für energieeffiziente Gebäude, Anlagentechnik und Transformationskonzepte. KEFF+ hilft Unternehmen, die passenden Programme zu finden und die Umsetzung vorzubereiten.

Dabei geht es nicht nur um Zuschüsse, sondern auch um zinsvergünstigte Kredite und Landesmittel. Müller betont: Die finanzielle Unterstützung kann helfen, die Hürden der nachhaltigen Transformation zu senken – insbesondere bei Investitionen in Green Tech.


Vision für die Region


Zum Abschluss der Folge spricht Müller über seine persönliche Motivation und seine Vision für die Region. Er sieht Baden-Württemberg als technologisch führend und exportstark – mit einer besonderen Verantwortung für den globalen Klimaschutz. Nachhaltigkeit soll dabei nicht nur Pflicht, sondern Teil der Unternehmensstrategie werden.

Sein Ziel: Mehr Vorbilder, mehr Best-Practice-Beispiele und mehr Begeisterung für ressourcenschonendes Wirtschaften. Denn, so Müller: „Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit sind Zukunftssicherung.“


Mehr zu Müller, der KLEA und KEFF+ unter:

  • https://www.keffplus-bw.de/de/erstkontakt/schwarzwald-baar-heuberg
  • https://klea-sbh.de/
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